Extremereignis | Was ist das überhaupt?

Der Begriff Extremereignis scheint auf den ersten Blick recht klar und trivial, kann allerdings vielfach definiert werden. So kann ein Ereignis beispielsweise sowohl aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften als außergewöhnlich oder extrem bezeichnet werden, aber auch aufgrund ihrer außergewöhnlichen Auswirkungen auf die Gesellschaft. In der Risikoforschung kennzeichnen Extremereignisse i.d.R. Ereignisse hoher Magnitude bzw. Intensität und/oder geringer Eintretenswahrscheinlichkeit. Im statistischen Sinne werden Extremereignisse durch niedrige Wiederkehrwahrscheinlichkeiten charakterisiert.

Stark vereinfachte Darstellung der wesentlichen Komponenten des konzeptuellen Modells 'Extremereignis'. © Mergili M. (2018), bearbeitet durch Müller B. (2023).

Im Kontext von Extremereignissen stellen die Überlastfälle und das damit verbundene Restrisiko ein wichtiges Konzept dar (siehe Abb.). Im Wesentlichen wird hierbei auf solche Ereignisse Bezug genommen, auf die die bestehenden Schutzmaßnahmen nicht ausgelegt sind. In vulnerablen Gesellschaften mit niedrigen Schutzzielen und hohem Restrisiko können auch kleinere Naturereignisse Überlastfälle darstellen und in weiterer Folge zu Katastrophen führen, während in dünn besiedelten Gebieten das Auftreten eines viel größeren Ereignisses oft nicht einmal wahrgenommen wird